Die traditionelle Thai Massage hat ihren Ursprung in der nordindischen Ayurveda-Medizin und kam vor mehr als 2000 Jahren mit der Ausbreitung des Buddhismus nach Südostasien.

Die Massagepraktiken entwickelten sich insbesondere auf dem Land weiter zum Teil der thailändischen Alltagskultur, bei der jeder und jede grundlegende Handgriffe zur Entspannung oder Schmerzlinderung lernt.

Vor allem in ländlichen Regionen, die weit ab von schulmedizinischer Infrastruktur liegen hatte dies eine lebenswichtige Bedeutung. Noch heute wird bei der oftmals über 10 und mehr Kilometer führende holprige Weg in die nächstgelegene Ambulanz, z.B. bei einem Herzinfarkt versucht, den Patienten mit Entspannungsmassagen zu erleichtern. 

Wohlgemerkt: auf dem Land erfolgt dieser Notfalltransport seltenst in einem dafür eingerichteten Krankenwagen geschweige denn mit dafür ausgebildeten Nothelfern. Die Ersthelfer sind fast immer die Familien- und Dorfmitglieder mit privaten Fahrzeugen.
 

Ursprung und Alltagsanwendung der Thai-Massage haben also keinerlei Verbindung zum sog. “Happy end”, das eine Erfindung massentouristischer Entwicklungen ist, die Teile von Thailand seit etwas mehr als 50 Jahren prägen und die wiederum das Bild der Besucher von Thailand geprägt haben.

Daher kam es traditionellen Thai-Massageläden erst mal gar nicht in den Sinn sexuelle Dienstleistungen ausdrücklich auszuschließen, weil wozu etwas ausschließen, das mit der angebotenen Praktik nichts zu tun hat?

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Welches Thai-Restaurant in Deutschland würde auf sein Schaufenster schreiben: “Hier kein Schnitzel Wiener Art”, nur weil es in den thailändischen Touristenhochburgen viele Restaurants gibt, die eine thailändische und eine Farang-Speisekarte haben.

Und Schnitzel gibt es in Restaurants in Thailand nicht etwa, weil es inzwischen zum Bestandteil der thailändischen Esskultur geworden wäre, sondern weil es von westlichen Besuchern nachgefragt wird.

Daher sehen sich leider viele Thai-Massagen in DACH und anderswo auf der Welt genötigt, den Hinweis “no happy end” angeben zu müssen, weil viele Menschen davon ausgehen, dass Nachfrage auch überall Angebot schafft. Dem ist jedoch nicht so.